Soca
Wildwasser WW II- IV-
Obere Soca : Brücke unterhalb Trenta bis zweite Klamm, 9 km WW II (IV, X).
Die Obere Soca wird nur selten gepaddelt, was zum einen am selten ausreichenden Wasserstand liegt, zum anderen hält sie ein paar unliebsame Überraschungen parat. Die Strecke geht selten über den zweiten Schwierigkeitsgrad hinaus, aber wenn, dann richtig. Bei einem kurzen, steilen Katarakt nahe Pod Skalo verrammeln dicke Felsklötze den Fluss. Diese Vierer-Stelle kann problemlos von der Straße eingesehen und umtragen werden. Im weiteren Verlauf folgt die erste unfahrbare Klamm der Soca und auch die zweite Klamm am Ende der Teilstrecke ist kein guter Ort für Kajaks. An beiden Passagen legt man den Ausstieg besser vor Befahrung fest. Trotzdem ist die Obere Soca ein Schmankerl für Genießer, bei dem schon allein das Bergpanorama in Paddlers Rücken für die kleinen Unannehmlichkeiten entschädigt.
Von Klamm zu Klamm : Zweite bis dritte Klamm, 5 km WW III (IV).
Beim Einstieg unterhalb der zweiten Klamm sollte man es nicht versäumen, in die letzten Meter des düsteren Felsschlund zurückzupaddeln und eine Perspektive zu genießen, die nur Paddlern vorbehalten bleibt. Die ersten Kilometer nach dem Einstieg sind sehr leicht, bis eine kleine Hängebrücke den Beginn der WW-Schwierigkeiten markiert. Bei niedrigen Wasserständen kann hier auch alternativ eingebootet werden. Von nun an bleibt die Soca stets spannend und spritzig. Ein kurzer, steiler Katarakt in einer Felssturzzone etwa nach der Hälfte der Strecke ist etwas klemmgefährlich, kann aber gut umtragen werden. Am Ende des Abschnitts wartet der Höhepunkt: die dritte Klamm. Rechtzeitig ausbooten und anschauen, umtragen ist linksufrig leicht möglich. Normalerweise wird die Fahrt bis zu Koritnicamündung fortgesetzt.
Friedhofstrecke : Brücke bei Log Cezsocki bis Trnovo, 7,5 km WW I-III.
Die Friedhofstrecke ist die Essenz der Soca. Abseits der Straße, eingebettet in ein tiefes, sattgrünes Tal, garniert mit herrlichem, abwechslungsreichem Wildwasser. Der Abschnitt beginnt einfach mit gemütlichen Kiesbankschwällen, dann schwenkt die Soca südwärts und gräbt sich durch die letzte Felsbarriere in Richtung Adria. Bei sommerlichen Niederwasserständen ist der Einstieg Srpenica I eine günstige Variante. Ganz allmählich steigert sich die Soca, immer mehr blankpolierte Felsen hindern das türkise Wasser am freien Fluss, bilden kleine Stufen, Schwälle und Katarakte. Große Kehrwasser laden zum Verweilen, Ausruhen oder Einsammeln von Material und Paddlern ein. Für viele Paddler ist die Friedhofstrecke die Krönung eines Soca-Urlaubes. Die beliebteste und am häufigsten gepaddelte Etappe ist sie allemal. Unterschätzen sollte man die Friedhofstrecke aber nicht. Viele wundervoll ausgeformte Felsen sind schön anzusehen, gleichzeitig aber auch oft gefährlich unterspült.
Abseilstrecke:
Parkplatz 2 km unterhalb Trnovo in einer
Straßenkurve bis Kobarid (Paddlerparkplatz 400 m unterhalb Napoleonbrücke auf linker Flussseite), 4 km WW III (III+).
Die Abseilstrecke übertrifft in punkto Landschaft und Wildwasser sogar die beliebte Friedhofstrecke, wäre da nicht dieser
leidige und anstrengende Abstieg. Der Paddlerparkplatz liegt gut 150 Höhenmeter über Flussniveau und wer paddeln möchte, muss erst sein Kajak die 100 Stufen (2008 neu angelegt!) bis zum Fluss
hinunter schleppen. Dort wird er fürstlich entlohnt. Der Einstieg ist ein paradiesisches Idyll und hat seinen Namen »Blaue Lagune« redlich verdient. Auf dem Fluss geht es sportlich zur Sache.
Großzügig verblocktes Wildwasser lässt das Paddlerherz höher schlagen. Die Schlüsselpassage ist ein gut 100 m langer Katarakt, an dessen Ende eine veritable Spielstelle wartet. Nach dieser
Herausforderung nehmen die Schwierigkeiten konstant ab bis zum finale furioso in Kobarid. Kleine Walzen und Stufen führen geradewegs in die letzte Klamm, ehe die Soca nach der Napoleonbrücke in
Kobarid tief und grün die Berge verlässt.
Koritnica
Parkplatz unterhalb Festung Kluze bis Mündung Soca, 4 km WW III.
Die Koritnica ist eine Miniaturausgabe der Soca. Auf
gerade einmal vier Kilometern wechseln sich kurze Klammen mit kleinen Katarakten ab, dazwischen finden sich immer wieder tiefgrüne Gumpen zum Ausruhen. Ähnlich wie bei der Abseilstrecke muss man
sich den Einstieg zur Koritnica über viele Stufen erarbeiten. Ein verheerender Bergsturz und das folgende Hochwasser im Jahr 2000 haben den kleinen Bach nachhaltig verändert und mit Geröll
zugeschüttet. Dennoch hat die Koritnica ihren Charme behalten und gehört zum Standardprogramm. Beim Wasserstand sollte man sich nicht durch das klare Wasser täuschen lassen, die Koritnica geht
öfter als gedacht. An ihrem Ende liegen günstig vier Campingplätze, von denen man mit einer schönen Wanderung entlang der Koritnica wieder zurück zu Einstieg und Auto spazieren kann.